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Hermann
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2002 Wohnort: Göttingen Verein: Beiträge: 907 Status: Offline |
Beitrag 69921
, Alternativer Faschirmauswurf ( nur eine Idee )
[05. März 2005 um 18:27]
Moin
So ungefähr habe ich mir den Fallschirmauswurf ohne Elektronik oder Motorauswurf gedacht. Es soll rein mechanisch sein. Gruß: Hermann Folgende Datei wurde angehängt: Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs. (Carl Amery) |
oliver
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2002 Wohnort: 89250 Senden Verein: SOLARIS-RMB;T2; Tripoli #09637 Beiträge: 897 Status: Offline |
Beitrag 69922
[05. März 2005 um 18:38]
Hi Hermann,
prädestiniert für die Experimentaltage in Ingolstadt. Verfolge mal die Idee weiter. Die schwierigste zu lösende Aufgabe sehe ich darin die Sichrung so zu konzipieren, dass sie erst bei einem Winkel von xgrad aufmacht. ciao Oliver Die kürzesten Wörter, nämlich 'ja' und 'nein' erfordern das meiste Nachdenken. - Pythagoras - Modellbau-Factory |
robby2001
Gardena Master of Rocketry
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Beitrag 69923
[05. März 2005 um 18:49]
Moin!
Rein mechanische Fallschirmauswürfe sind ja besonders für uns Planschies interessant bzw. bei uns an der Tagesordnung. @ Hermann: Mit einem Pendel ist das immer so eine Sache. Bei deiner Methode besteht die Gefahr, dass das Pendel durch die Verzögerung nach Brennschluss nach vorne ausschlägt und den Fallschirm vorzeitig auslöst. Die Auslösung am Gipfelpunkt ist auch nicht gesichert. Bei einem eher parabelförmigen Flug könnte die Winkelbeschleunigung beim "Umkehren" der Rakete nicht groß genug sein, um das Pendel stark genug zu bewegen. Gruß Robert |
Reinhard
Überflieger Registriert seit: Sep 2003 Wohnort: Österreich Verein: TRA #10691, AGM Beiträge: 1187 Status: Offline |
Beitrag 69926
[05. März 2005 um 20:07]
Hi,
Wenn ich das richtig verstanden habe, soll das Pendel immer "nach unten" zeigen, und dann, wenn sich die Rakete neigt, den Fallschirm freigeben. IMHO können Verfahren, welche die "Richtung der Erdanziehungskraft" messen, in der Praxis nicht funktionieren, um den Gipfelpunkt zuverlässig zu bestimmen. Vielleicht hilft diese Betrachtungsweise: 1. Näherung Nach Brennschluss befindet sich die Rakete im freien Fall. Die Rakete, inklusive ihrer Bauelemente, wird gleichmäßig zur Erde beschleunigt. In der Rakete herrscht, wie bei einem Parabelflug zur Astronautenschulung, "Schwerelosigkeit". Deshalb lassen sich in der Rakete keine Kräfte nutzen, um z.B. Pendel, mech. Schalter oder ähnliches auszulösen. Diese Betrachtung würde z.B. die Verhältnisse am Mond sehr gut beschreiben. 2. Näherung Die Rakete wird durch ihren Luftwiderstand abgebremst. Solange die Rakete sich in einem stabilen ballistischen Zustand befindet, kann man davon ausgehen, dass die Trägheitskräfte in Richtung der Raketenspitze wirken. Beim Parabelflug des Flugzeugs kompensieren die Triebwerke den Luftwiderstand, und verhindern damit, dass jemand gegen die Cockpittür prallt. 3. Näherung Die Rakete dreht sich während des Fluges um ca. 180°, vorausgesetzt das Bergungssystem lässt der Rakete Zeit, ihre Spitze wieder nach unten zu richten. Diese Rotation erzeugt wiederum Fliehkräfte, die die Rakete "in die Länge ziehen". Würde man die Beschleunigungen an Spitze, Schwerpunkt und Heck miteinander vergleichen, könnte man (in der Nähe des Gipfelpunktes) einen Unterschied feststellen. Allerdings hängen diese Beschleunigungen stark von der Flugbahn ab und sind in der Praxis wahrscheinlich "schwer nutzbar". Alle weiteren Faktoren, welche die Beschleunigungen in der Rakete beeinflussen (Winde, Mondanziehungskraft,... ), wird man so einfach bzw. verlässlich nicht nutzen können. Die einzigen Ereignisse die man über Beschleunigungen leicht feststellen kann sind demnach: Start Brennschluss (genauer: der Zeitpunkt, an dem der Schub geringer wird als der Luftwiderstand) Einschlag (zu spät) Auf jeden Fall wird man um die Kombination mit einem Timer nicht herumkommen. Man kann übrigends auch das "Totschlagargument" bringen, wonach es nach der allgemeinen Relativitätstheorie nicht möglich ist, zwischen einem Gravitationsfeld und einer beschleunigten Bewegung zu unterscheiden. (Da sich die Erdbeschleunigung und die Beschleunigung der Rakete nicht unterscheiden, "bleibt keine Kraft mehr für das Pendel über", siehe 1. Näherung) Hoffentlich habe ich das richtig in Erinnerung, von der ART habe ich nämlich keine Ahnung. Gruß Reinhard |
Achim
Moderator
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Beitrag 69930
[05. März 2005 um 20:40]
Da kann ich gleich kategorisch sagen, dass das nie funktionieren wird.
1. Wird das Pendel bereits beim Start auslösen 2. Schwerkraftbasierende Systeme funktionieren nun mal nicht in der Schwerelosigkeit und die herrscht am Gipfelpunkt. Das ist alles schon angedacht und ausprobiert worden. HG-Schalter, Pendel, in Flüssigkeit gelagerte Schwimmkörper, Kugeln in Kontaktkäfigen... Alles super Ideen - nur funktionieren köönen sie alle nicht - leider. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Achim
Moderator
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Beitrag 69931
[05. März 2005 um 20:44]
Oh Reinhard, du warst schneller.
Die einzige Komponente, die für eine Detektion übrig bleibt, ist der unterschiedliche Luftwiderstand. In der Praxis wird ein entsprechen geformter Körper innerhalb der Rakete tatsächlich schneller fallen als die Rakete selbst. Aber im Falle eines Parabelflugs ist es auch damit vorbei. Geht also auch nicht. Es muss tatsächlich ein "externes" Sytem sein. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Hermann
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2002 Wohnort: Göttingen Verein: Beiträge: 907 Status: Offline |
Beitrag 69946
[06. März 2005 um 00:53]
Moin
Erstmal Danke für eure Antworten. An die Schwerelosigkeit habe ich natürlich nicht gedacht. Ich habe mir das so eigendlich Vorgestellt. 1) Die Rakete wird gerade auf die Rampe gestellt. 2) Der Sicherungsstift wird gezogen. 3) Die Rakete startet und erreicht nach wenigen Sekunden den Gipfelpunkt. 4) Das Pendel geht zur Seite und zieht sich aus der Halterung. 5) Die Gummis entspannen sich und der Kolben zieht sich katapultartig hoch. 6) Der Kolben drückt dann den Fallschirm aus der Rakete. Es war nur eine Idee. Gruß: Hermann Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs. (Carl Amery) |