Rocketboy25
SP-Schnüffler
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Nur das "Furz"-geräusch bei der Zündung ist etwas gewöhnungsbedürftig....
Abstürzende Einbauten:#43251
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RalfB
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Also ich habe bereits vier Modelle durch die neuen Motoren verloren. Das sind mehr als die letzten 10 Jahre zusammen. Ich werde vorerst die Treibsätze nur in Einmalraketen verwenden oder halt irgend etwas was weg muss. Ich kann akzeptieren, dass es immer mal wieder einen Platzer geben kann oder eine Fertigungsserie nicht ok ist, wenn es sich auf einem Flugtag aber anhört wie Sylvester ***** ist das für mein Verständnis nicht ok. Gruß Ralf
Geändert von RalfB am 20. März 2014 um 16:05
#Don’t Look Up
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Lschreyer
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Das war jetzt aber hart...
Ich finde wir sollten noch etwas warten, ich bin sicher dass das Problem gelöst wird.
Estes ist zwar zu haben, aber wesentlich teurer, und nicht so sauber wie die neuen. Die Verzögerungsladung der Klimamotoren brennt sehr sauber ab, da bleibt die Rakete auch sauber. Auch finde ich den Sound viel besser (Nein Jörg, nicht den Knall, sondern das richtige Geräusch). Drittens habe ich noch nie so geile Luftheuler gehabt Die D12 sind da einmalig und haben sogar Schub dabei :-) Dual Use Motoren also.
Louis
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Gargamel
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Hallo Ralph, bezieht sich deine XX-Erfahrung auf die 2013er Serie oder waren das jetzt schon die ganz neuen? Kann jemand etwas zu der neuen Charge sagen, sind die Probleme mittlerweile gelöst?
Geändert von Gargamel am 20. März 2014 um 17:25
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RalfB
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@Gargamel Das waren noch die 2013. Ich habe die Formulierung mal etwas entschärft. Eigentlich will ich damit nur ausdrücken, dass die Treibsätze mein Vertrauen verloren haben. Ein schönes Modell würde ich damit im Moment nicht mehr riskieren. Schon gar nicht wenn es irgend etwas Aufwendiges ist. Die D7 sind auch dann und wann mal geplatzt. Wenn ich aber schon 10 oder 20 Flüge mit dem Modell hinter mir habe kann ich damit leben. Wenn ich ein Modell aber neu aufgebaut, dann mit einem der "Neuen" zerstört ...wieder aufwendig repariert und dann mit einem anderen Fertigungslos ohne auch nur einen erfolgreichen Flug wieder zerstört habe verliert man schon die Hoffnung. Was kurios ist, das zB die B4 Treiber ohne einen Versager funktionieren. Davon habe ich jetzt schon etliche bei unseren Modellraketenworkshops verbrannt ohne einen Platzer.
#Don’t Look Up
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Gargamel
Anzündhilfe
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Zitat: Was kurios ist, das zB die B4 Treiber ohne einen Versager funktionieren
Das scheint ja auch für die C-Motore zu gelten. Ist eigentlich die kurze Seele bei allen Serien gleich lang? Ich meine, das sind doch alles Endburner und alle haben den gleichen Durchmesser und somit die gleiche Brennfläche, oder gibt es Fakten, die ich übersehen habe? Der D-Motor muß also entweder heißeren Treibstoff oder eine andere Düse oder beides haben, damit ist er auch insgesamt kritischer wie die schwächeren Baureihen.
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Lschreyer
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Es sind schon viele C-Motoren geplatzt, für die gilt das also nicht.
Diese Motoren haben eine kürze "Bohrung" an der Düse, da ist die Abbrandfläche größer, was einen Startpeak verursacht. Dahinter brennt der Treibstoff mit gleichmäßiger Abbrandfläche (Kegelförmig) weiter. Beim Startpeak tritt der höchste Druck auf, kommen da die Flammen an die Außenseite des Treibstoffs wird der Druck sehr schnell zu hoch, dadurch steigt die Abbrandgeschwingkeit des Treibstoffs auch noch weiter an (je höher der Druck desto schneller brennt das Material) , die Kettenreaktion sorgt dafür, dass der Treibstoff dann auf einmal umgesetzt wird, der Motor platzt.
Die Abhängigkeit der Abbrandgeschwindidkeit vom Druck ist bei manchen Treibstoffen linear (optimal), bei anderen ist die Kurve unregelmäßig und geht ab einem bestimmten Druck sogar exponentiell nach oben (nicht gut!). Kommt man bei einem solchen Treibstoff in diesen Bereich setzt der Treibstoff quasi augenblicklich um, und weg ist der Motor.
So etwas passiert auch wenn der Treibstoff Risse hat, das können sehr kleine Risse sein, solange die Hitze dort eindringen kann und den Triebstoff dort entzündet reicht das aus.
Das ist eben das Problem bei den Raketenmotoren, man muss dafür sorgen, dass wirklich nur der Teil des Treibstoffs brennt, der brennen soll. Der Rest muss zuverlässig abgeschirmt sein. Lunker und Risse sind tabu, und führen in die Katastrophe.
Bei gepressten Treibstoffen treten Lunker nur sehr selten auf, kritisch ist da eher die Verbindung zwischen Treibstoff und Wandung der Hülse. Ist da irgendwo ein Weg, wo die Gase durch können gehts schief. Bei gegossenen Treibstoffen (Wie die von Aerotech) muss man zusehen, dass der Treibstoff an der Wandung klebt, tut er das nicht explodiert der Motor auch. Zuckermotoren sind da z.B. schwierig, das klebt nur an faserigen Stoffen wie Papier. Pertinax z.B. geht da gar nicht, Gummi auch nicht. Das "inhibitieren" von Treibstoffblöcken ist eine Wissenschaft für sich, es gibt da zig-Materialien für bestimmte Zwecke, und viele Bücher die davon handeln.
Wenn der Treibstoff nach dem Pressen Spannungen aufbaut wegen Kristallisation oder chemischer Prozesse kriegt man auch Probleme. Es gibt da viele Unwägbarkeiten, bei SP-Motoren ist es einfacher, da der Stoff selbst relativ wenig Energie hat. Der Stoff der neuen Motoren ist da weitaus energiereicher, da werden die Probleme dann auch größer.
Ihr seht: Es kann viele Ursachen haben, nur gezielte Forschung schafft das aus der Welt. Dazu muss man das Problem aber nachstellen können, was der Hersteller aber nicht kann, bei ihm laufen die Motoren alle normal.
Warten wir also mal ab, da lässt sich sicher noch das eine oder andere Stellschräubchen drehen.
Louis
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