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rocketmän
Wasserträger Registriert seit: Jul 2005 Wohnort: Bremen Verein: Beiträge: 35 Status: Offline |
Beitrag 85072
, Wie deformierbar ist eigentlich PET...
[22. September 2005 um 21:19]
Moin Leute,
lange her, dass ich geschrieben habe, aber es war soviel anderes los... Ich hätt' da mal ne Frage: Nachdem ich ja meine Erste schon quasi beim Jungfernflug zerdeppert habe... (siehe multimedia) hat sie denn zwischenzeiltich eine neue Spitze bekommen. Das Volumen ist auch etwas angewachsen, jetzt etwa 3,5 Liter. Nur auf einen Fallschirm o. Ä. habe ich in gewohnter Manier verzichtet. Das Startgelände, das ich mir diesmal ausgesucht hatte, war zwar deutlich größer als ein Fußballfeld, dafür aber, wie sich herausstellte, auch deutlich härter. Da war nix mehr mit 'Rakete bleibt im Rasen stecken'. Nach ca. 11 sek Flugdauer kam das Teil mit ordentlich Speed senkrecht vom Himmel geschossen (Spitze nach unten, geschätzt irgendwas zwischen 50 und 80 km/h), donnert auf die Wiese, springt 5 m wieder hoch und sieht nach mehreren solchen Manövern immer lädierter aus. Zum Schluss stand die Spitze etwa 25° zur Seite, was sich aber jedesmal durch Aufpumpen wieder richten ließ. Jetzt die Frage: Wie lange macht das PET das mit? Die ersten Knickstellen werden jetzt so langsam milchig-weiß und ich verliere das Vertrauen. Mein Aufpumpschlauch ist ca. 5m lang, da glaube ich ja so halbwegs aus dem Gefahrenbereich zu sein. Wenn, dann wird das Teil doch beim aufpumpen platzen, oder? Ist das jemandem schonmal passiert, dass der Drucktank woanders als an den Klebestellen reißt? Fliegen dann Splitter? Vielleicht hat da ja jemand Erfahrungen gemacht. (Schon klar, die Nächste bekommt definitiv einen Fallschirm!) Grüße an alle, Till |
Turambar
SP-Schnüffler
Registriert seit: Jun 2005 Wohnort: Österreich Verein: Beiträge: 874 Status: Offline |
Beitrag 85078
[22. September 2005 um 22:29]
Vorweg: Ich bin kein WaRa-bauer, trotzdem les ich auch hier viel.
Das teil immer wieder aufpumpen wird nicht gutgehen. Der von dir beschriebene Sturz hat nicht nur die spitze geschädigt, sondern auch den rest der rakete, vor allem die klebestellen am drucktank. Also ich kann mir nicht vorstellen dass es die Rakete noch lange machen wird. Wenn du die unbedingt noch starten willst verlängere den Schlauch!!! Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: Die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. - Wernher Freiherr von Braun http://are.modellraketen.at MfG Stefan |
Bäckchen
rauchender Poseidon Registriert seit: Jun 2004 Wohnort: Nähe NE Verein: Beiträge: 2527 Status: Offline |
Beitrag 85096
[23. September 2005 um 09:16]
Hallo Till,
mit meiner "Goldenen" habe ich nach dem Absturz einen Drucktest gemacht dabei hat es mir die ganze Rakete zerrissen und nicht nur Klebenähte sind aufgegangen es hat die Rohre regelrecht zerrissen. Bilder hier Also Achtung, besser eine Grube ausheben und daraus starten Gruß Andreras Geändert von Bäckchen am 23. September 2005 um 09:17 In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders !? |
Scorpion_XIII
Poseidon Registriert seit: Jun 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 1154 Status: Offline |
Beitrag 85100
[23. September 2005 um 11:07]
Hi
Verstehe ich das richtig, dass die Spitze der Rakete auch ein Teil deines Drucktanks ist? Sich also immer dein Drucktank verformt? Das kann sehr schnell ins Auge gehen, da reicht auch kein langer Schlauch! Versuch doch einfach eine Spitze auf deine Rakete zu setzten, die du austauschen kannst und nichts mit Druck zu tun hat. Oder du versuchst ne Backglider daraus zu machen. Grüße t(h)rust in GARDENA |
rocketmän
Wasserträger Registriert seit: Jul 2005 Wohnort: Bremen Verein: Beiträge: 35 Status: Offline |
Beitrag 85138
[23. September 2005 um 20:48]
Moin allerseits,
erstmal danke für die besorgten Antworten. Ja, die Rakete ist eigentlich nur Drucktank mit drei kleinen Leitwerken, sonst nichts. Ich glaube, ich werde es erstmal mit längerem Schlauch versuchen, mal sehen, wieviele Starts es noch gibt. Ich zähl' mal mit... Die Idee mit der "Startgrube" ist natürlich auch nicht schlecht :-) ich hätte ansonsten noch Lederklamotten zum Motorrad fahren im Schrank, es wird ja eh kühler jetzt... Mehr als 7,5 bar lass' ich da aber ohnehin nicht drauf, ansonsten ist das Wasser wieder draußen, bevor das Teil überhaupt abgehoben ist. Die Verbindung Flaschenhals-Gardena ist dann nämlich recht inkontinent. Davon habe ich auch schon ein paar mehr geklebt (mit Ponal PU), aber mehr als 6 - 8 bar haben die nie ausgehalten, ohne undicht zu werden. Gibts da irgendeinen Trick? (Immerhin habe ich dann doch die 100m Marke geknackt, da bin ich als Anfänger schon recht stolz drauf.) Grüße an alle, Till |
robby2001
Gardena Master of Rocketry
Registriert seit: Jan 2004 Wohnort: Osnabrück Verein: Beiträge: 2087 Status: Offline |
Beitrag 85145
[23. September 2005 um 21:22]
Zitat: ...dann setz´ dir gleich auch noch den Helm auf, so Splitter können weit fliegen. Die einfachere Lösung wäre eine Knautschzone oder besser noch ein (funktionierender) Fallschirm. Es ist ein cooles Gefühl, wenn man die Rakete nach einem schönen Flugtag heile in die Ecke stellen kann. Wg. der Düse: Schau dir mal genauer diese Lösung hier an. Düse (der fünfte Beitrag). Ist ganz einfach zu machen und absolut dicht. Gruß Robert |
rocketmän
Wasserträger Registriert seit: Jul 2005 Wohnort: Bremen Verein: Beiträge: 35 Status: Offline |
Beitrag 86307
[06. Oktober 2005 um 22:40]
Moin moin,
Robert, danke für den Tipp, ich sehe schon, es muss eine Neue gebaut werden. Die ERSTE hat ja kein Gewinde mehr, das Gardena Teil ist da direkt angeklebt. So'n Gardena mit größerem Gewinde habe ich schonmal gekauft. Über den Fallschirmauslöser denke ich schon einiges nach, meinen Vorlieben entsprechend würde ich das ganz gerne elektronisch lösen, mir schwebt da sowas wie die Geschwindigkeitsmessung im Flugzeug vor. Da ist doch vorne oft auch so ein Rohr dran, da wo der (Differenz-)Druck gemessen wird, um die Geschwindigkeit zu ermitteln. Also einen Sensor in die Raketenspitze nach vorn/oben zeigend, sodass der "Fahrtwind" da direkt draufdonnert. 'Nen zweiten Sensor innendrin, der den normalen Luftdruck misst. Aus der Differenz sollte sich dann doch ein Anhaltspunkt für die gerade vorherrschende Geschwindigkeit ergeben. Wenn die Differenz gering genug ist, dann wird der Fallschirm ausgelöst. Leider sind solche Sensoren recht teuer... mal sehen. Soweit erstmal, Grüße von Till |
tiny-frog
PU-Meister Registriert seit: Aug 2004 Wohnort: Lohr a. Main / Unterfranken Verein: Beiträge: 381 Status: Offline |
Beitrag 86375
[07. Oktober 2005 um 17:33]
Bist du dir sicher dass das was bringt? Wenn die Rakete eine Parabel fliegt, wird sie nicht merklich langsamer.
Kannsts ja mal probieren, aber ich glaube da schrottest du höchstens die teure Elektronik. Gruß, Andreas "Es ist besser nichts zu tun, als mit aller Mühe nichts schaffen!" (chin. Sprichwort) |
rocketmän
Wasserträger Registriert seit: Jul 2005 Wohnort: Bremen Verein: Beiträge: 35 Status: Offline |
Beitrag 86397
[07. Oktober 2005 um 23:39]
Moin moin,
ja, ich denke schon, dass das funktioniert, ein wenig Physik hilft. Die Flugparabel kommt doch wie folgt zustande: Eine gleichmäßige Geschwindigkeitskomponente in x-Richtung (parallel zum Horizont) und eine dauernde Erdbeschleunigung (y-Richtung), in unserem Fall überlagert mit einer hohen Anfangsgeschwindigkeit. Geschwindigkeit x bleibt konstant (ohne Verluste), y nimmt während der Beschleunigungsphase stark zu, erreicht am Ende der Beschleunigungsphase den (positiven) Maximalwert um dann, durch die entgegen wirkende Erdbeschleunigung, nur noch abzunehmen. Am Gipfelpunkt ist die Geschwindigkeit y=0, danach negativ, denn die Rakete kommt wieder runter. Die Gesamtgeschwindigkeit der Rakete (die ich mit dem Sensor messen will) erhält man durch die (vektorielle) Addition beider Komponenten. Es interessiert allerdings nur deren Betrag. Wenn die Rakete senkrecht in den Himmel geschossen wird, ist x=0, also hat die Rakete am Scheitelpunkt die Geschwindigkeit null. Je stärker man zur Seite schießt, desto mehr macht sich die x-Komponente der Geschwindigkeit bemerkbar. In jedem Fall gibt es aber ein Minimum der Gesamtgeschwindigkeit am Gipfelpunkt, es sei denn, man schießt annähernd waagerecht... So, ich hoffe das war jetzt nicht zu physikalisch, aber ich denke, es könnte so klappen. Man müsste die Sensordaten nur miteinander vergleichen und warten, bis der Druck wieder ansteigt. Dann sollte sich die Rakete auf dem Rückflug befinden. Wahrscheinlich braucht man noch nicht einmal eine Differenzdruckmessung. Grüße, Till |
Hansi
Epoxy-Meister Registriert seit: Sep 2004 Wohnort: Braunschweig Verein: Beiträge: 301 Status: Offline |
Beitrag 86427
[08. Oktober 2005 um 10:19]
Hallo
Ersteinmal Gratulation zu deinem Mut. 1. <7 und 5m Abstand sollten ausreichen. Normale Wasserleitungen liegen etwa auch kleiner 7bar. 2. Auslöser für Fahllschirm gibt es in Massen hier in den Threads. Da kannst Du sicherlich einige Ideen holen. Du solltest die aber die Randbedingungen eines Fluges vor Augen halten. Unten am Boden kein Fahrtwind. Der Fallschirm sollte hier nicht auslösen. Oben in der parabel fliegt nicht jede Rakete parallel zur Parabel. Wird sie zu langsam, taumelt sie. Bei Wasserraketen verändert sich das Verhältnis zwischen (Luft)Druckpunkt und Schwerpunkt im Steigflug extrem. (Mehr als bei Rauchern). Es gibt Elektronic die die Lage (Erdmagnetfeld), die Höhe (Barometrisch) und die Zeit auswerten und reagieren. Die Elektronic ist auch nicht so teuer. Das Problem ist, dass bei den Rauchern einfach Pyrowatte gezündet wird und der Fallschirm wird ..... meistens gehts gut. Und bei den WARAS wird gerne mechanische (Feder, etc benutzt). Wie willst Du das machen? Von uns allen bleibt nur Asche über. Ein Beitrag von Hans-Jürgen Sasse |