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Jens Schultz
Drechsel-Lehrling Registriert seit: Dez 2021 Wohnort: Lich Verein: AGM Beiträge: 90 Status: Offline |
Beitrag 7655388
, 29mm Motoren fliegen - Infos bitte
[06. April 2023 um 21:32]
Hallo Zusammen,
ich hoffe, dass das Thema hier rein passt. Falls nicht, bitte verschieben, liebe Admins (Danke!) Einem glücklichen Umstand habe ich den Erhalt von 5 Raketenbausätzen mit 29mm und 24mm Motorhalterungen zu verdanken. Es handelt sich um diverse Quest 50mm Modelle, die ich natürlich bauen und auch mit den passenden Motoren fliegen möchte. Ein paar der Modelle baue ich aber auch mit 18mm Clustern. Da alles jenseits von 18mm Motoren für mich Neuland ist, hätte ich ein paar Fragen an euch. Casing oder Single Use? Zunächst stellt sich mir die Frage, macht es Sinn ein Casing und Reloads zu beschaffen, wenn ich eigentlich nur auf Flugtagen damit fliegen möchte. Ich frage mich auch, wie das Casing behandelt werden muss, bevor man nachladen kann (Reinigung). Motorrohr Den Bausätzen ist jeweils ein 114mm langes Motorrohr beigelegt. Sollte ich dieses durch ein längeres Tauschen, wenn ich beabsichtige das RMS 29/40-120 Casing von Aerotech zu nutzen, oder ist das relativ egal? Baffle von Klima Da die Modelle allesamt keinen Fallschirmschutz haben, würde ich die Körperrohre gern Teilen und einen Klima 50mm Baffle einbauen. Bestehen hier Bedenken in Hinsicht Flugstabilität / Kraft der Ausstoßladung? Ich kann nicht abschätzen, ob die Ausstoßladung der größeren Motoren deutlich heftiger ist als die von 18mm Klima Treibsätzen. Gibt es übrigens eine Faustregel, wie weit der Baffle von den Motoren entfernt sein sollte? Ich meine mal was von 3 Kalibern gelesen zu haben. Belastungsgrenze der Papp-Rohre Allgemein würde mich noch interessieren, wo ungefähr die Belastungsgrenze für Papp-Körperrohre liegt. Also sprich, bis zu welcher Motorstärke ich noch auf Pappe fliegen / Bauen kann. Ich denke mal, dass das schon an der Wandstärke der Rohre hängt?! Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr eure Expertise / Erfahrungen mit mir teilen würdet. Liebe Grüße Jens |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 7655392
[07. April 2023 um 15:10]
> Es handelt sich um diverse Quest 50mm Modelle, die ich natürlich bauen und auch mit den passenden Motoren fliegen möchte.
Quest und 50 mm klingt nach ziemlich leichten Modellen. Die 29 mm-Motorhalterung ist wahrscheinlich für die großen Estes-Motoren (F15) gedacht, das sind aber wiederum maximal kleine Fs. Wie schwer sind/werden die Modelle denn? Ich denke, dass Du in Deutschland vor allem Reloads im 24/40-Casing von Aerotech fliegen wirst. > Zunächst stellt sich mir die Frage, macht es Sinn ein Casing und Reloads zu beschaffen, wenn ich eigentlich nur auf Flugtagen damit fliegen möchte. Ich frage mich auch, wie das Casing behandelt werden muss, bevor man nachladen kann (Reinigung). Der Preisunterschied zwischen Reloads und Single Use ist gerade bei den kleinen Motoren schon recht deutlich, und gerade wenn Du eine Reihe an Modellen hast, die mit D-F-Motoren geflogen werden, bietet sich so ein Casing schon an. Das Casing sowie einige Teile des Reloads werden vor dem Zusammenbau gut eingefettet und nach dem Flug gereinigt. Ich mache das mit Babytüchern und Zahnbürste für die Gewinde, andere nutzen z. B. Waffenöl. Zu Cesaroni kann ich nichts sagen. > Sollte ich dieses durch ein längeres Tauschen, wenn ich beabsichtige das RMS 29/40-120 Casing von Aerotech zu nutzen, oder ist das relativ egal? Das ist egal (bzw. das ist lang genug), so lange Du vorne keinen Motorblock oder Motorhaken drin hast. Die Casings, und inzwischen auch viele Single-Use-Motoren haben einen eingebauten Schubring am Düsenende, so dass unterschiedlich lange Motoren verwendet werden können. Achte nur drauf, dass Du eine Retention einbaust, so dass das Casing oder der Motor nicht von der Ausstoßladung ausgestoßen werden. Verlasse Dich nicht auf Reibung. > Bestehen hier Bedenken in Hinsicht Flugstabilität Da musst Du wie immer auf die relative Lage von Druck- und Schwerpunkt achten. > Kraft der Ausstoßladung? Ich kann nicht abschätzen, ob die Ausstoßladung der größeren Motoren deutlich heftiger ist Im 24/40-Casing ist nicht soo viel Platz für die Ausstoßladung. Wenn das Rohr nicht allzu lang ist (> 1 m?) ist die stark genug, aber auch nicht so stark dass sie Dir ein kleines Rohr zerlegt. Wenn Du nur wenig Platz hast (ich fliege z. B. eine Caveman V2 mit 66 (?) Durchmesser) kannst Du natürlich auch weniger Schwarzpulver verwenden. > Allgemein würde mich noch interessieren, wo ungefähr die Belastungsgrenze für Papp-Körperrohre liegt. Um die Rohre selbst würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn Du einen starken Motor und ein leichtes Modell hast können die Flossen, je nach Material, Form etc. anfangen zu flattern und dabei beschädigt werden oder aus dem Rohr ausgerissen werden. Das größere Risiko für Flossen ist m. E. die Landung, gerade wenn das Modell etwas schwerer ist können die Flossen dann leichter beschädigt werden. Im Medium-Power-Bereich würde ich Balsaflossen mit Glasfaser verstärken oder auf Sperrholz wechseln, und auf jeden Fall through-the-wall bauen. Oliver |
Jens Schultz
Drechsel-Lehrling Registriert seit: Dez 2021 Wohnort: Lich Verein: AGM Beiträge: 90 Status: Offline |
Beitrag 7655393
[07. April 2023 um 21:59]
Hallo Oliver und danke für deine Antwort.
Die Modelle heißen: Big Dog, Minotaur, High Q (je 29mm) und Mean Green (24mm). Die sind wirklich recht leicht mit 150g ohne Motoren. Zudem sind die Flossen allesamt nicht durchgesteckt sondern nur außen am Rohr anzubringen. Die Zentrierringe sind aus recht dünnem Plastik. Über Retainer habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich würde gerne die Estes-Schraubretainer nehmen, aber die 29mm Variante finde ich hierzulande und in den Niederlanden leider nicht. Habe aber bei Karthi schon andere Systeme gesehen und bei einem niederländischen Verkäufer. Was die Motorisierung der Raketen betrifft, der Hersteller macht da folgende Angaben: Ich würde wie schon gesagt ein paar der Modelle als 18mm Cluster bauen. Und für 24mm sind den Sets passende Adapter mitgeliefert. Alle Sets habe ich mal in OpenRocket nachgebaut mit echten Maßen und Gewichten. Das sollte mit den Umbau erleichtern. Hier schaue ich auch mal auf die verschiedenen Motoren und wie sich die Zahlen ändern. Mein selbst gestecktes Ziel sind > 600m Flughöhe. Hast du noch ein gutes "Einstiegsmodell" für 29mm Motoren? Ich liebäugel ja mit der Amarok von Apogee bzw. Dynastar. Die sieht deutlich "wertiger" aus vom Bau-Design her (durchgesteckte Flossen usw...). LG Jens Geändert von Jens Schultz am 07. April 2023 um 22:09 |
Oliver Arend
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Beitrag 7655431
[12. April 2023 um 14:58]
> Die sind wirklich recht leicht mit 150g ohne Motoren.
Ok ... kann man auf G fliegen, muss man aber nicht. 600 m sind da schon drin. Was ist denn die größte bisher geflogene Höhe von Dir? 600 m ist bei einem kleinen Modell schon sehr hoch, da sieht man nicht mehr viel und die Abdrift ist auch nicht ohne. Aber ich bin, was so was angeht, auch deutlich vorsichtiger als andere. > Zudem sind die Flossen allesamt nicht durchgesteckt sondern nur außen am Rohr anzubringen. Die Zentrierringe sind aus recht dünnem Plastik. Über die Zentrierringe würde ich mir weniger Sorgen machen. Bei den Flossen, nun ja. Ich würde es glaube ich nicht machen, aber wenn das so als Bausatz verkauft wird sollte es schon gehen. Das kritischste ist normalerweise die Landung. > Über Retainer habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich würde gerne die Estes-Schraubretainer nehmen, aber die 29mm Variante finde ich hierzulande und in den Niederlanden leider nicht. Habe aber bei Karthi schon andere Systeme gesehen und bei einem niederländischen Verkäufer. Die könnte man wahrscheinlich auch 3D-drucken - weiß aber nicht ob Du einen Drucker hast oder jemanden kennst der das für Dich machen würde. Ich habe in einigen Modellen Zackenmuttern im Zentrierring und schraube einfach einen Blechretainer an. Ist nicht ganz so elegant wie der Schraubretainer, funktioniert aber auch. > Hast du noch ein gutes "Einstiegsmodell" für 29mm Motoren? Ich liebäugel ja mit der Amarok von Apogee bzw. Dynastar. Die sieht deutlich "wertiger" aus vom Bau-Design her (durchgesteckte Flossen usw...). Sehen gut aus, aber Vorsicht bei der Dynastar, die hat zwei 24-mm-Motorhalterungen, und bei Composite-Motoren ist es nicht so leicht wie bei Schwarzpulver oder Klima, alle gleichzeitig gezündet zu bekommen. Bei 315 g Leergewicht kannst Du aber auch gut eine 29-mm-Motorhalterung einbauen und mit Adapter auch auf den E- oder F-Motoren im 24/40-Casing fliegen. Ansonsten sind auch die Aerotech-Bausätze völlig in Ordnung, auch wenn sich die Plastikflossen nicht so leicht verkleben lassen wie Holz, und das Gummiband natürlich ersetzt oder gedoppelt werden sollte. Oliver Geändert von Oliver Arend am 12. April 2023 um 14:59 |
Jens Schultz
Drechsel-Lehrling Registriert seit: Dez 2021 Wohnort: Lich Verein: AGM Beiträge: 90 Status: Offline |
Beitrag 7655436
[13. April 2023 um 23:41]
Hallo Oliver,
also, mit Altimeter bisher 220m. Ohne Altimeter als es noch die 300m Grenze gab, war ich bestimmt schon auf 300m, würde ich schätzen... Also, ich denke die kisten baue ich auf 24mm. Die Raketen sind zwar 29mm bestückbar, aber ich sehe ein, dass das keine sehr gute Idee sein wird. Danke dir für die Einschätzungen. Übrigens, mit Dynastar meinte ich den Hersteller. Ich glaube du meinst in deinem Beitrag die Flamethrower. Die steht tatsächlich auch auf meiner Liste für später mal. Deine Idee da eine 29mm Halterung einzubauen gefällt mir sehr, das werde ich wenn es so weit ist mal in Betracht ziehen. Ach ja, ich habe mir mittlerweile ein 24/40 und 29/40-120 Casing bestellt. Als 29mm Fluggerät wird erstmal eine Arreaux von Aerotech zum Einsatz kommen. Einen 3D Drucker habe ich leider (noch) nicht. Ich kann aber mal nach einem Druckservice schauen oder meine Arbeitskollegen mal ausfragen, ob jemand das drucken könnte. Welches Filament würde sich denn dafür eignen, oder ist das egal? Liebe Grüße Jens Geändert von Jens Schultz am 13. April 2023 um 23:46 |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 7655439
[14. April 2023 um 14:43]
Ich habe selbst bislang wenig Erfahrung mit anderen Filamenten als PLA (hatte auf meinem ersten Drucker mal HIPS gedruckt, gab bösen Verzug). Aber ich nehme an dass die etwas temperaturbeständigeren Filamente wie PETG schon ausreichen sollten.
Vorlagen gibts offenbar genug bei Thingiverse. Oliver |
RalfB
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 7655444
[14. April 2023 um 20:21]
Nimm das Filament mit dem der Drucker am besten zurecht kommt. Das Temperaturproblem ist nicht so groß wie man denken könnte
#Don’t Look Up |
Jens Schultz
Drechsel-Lehrling Registriert seit: Dez 2021 Wohnort: Lich Verein: AGM Beiträge: 90 Status: Offline |
Beitrag 7655450
[15. April 2023 um 21:18]
Moin Oliver,
Zitat: Danke für den Link! Goldgrube Hallo Ralf, Zitat: Alles klar, ich gebe das mal vertrauensvoll in gute Hände LG Jens |