Ich war gestern auf dem Bundeswettbewerb Jugend forscht in Ludwigshafen, und es gab wieder sehr viele interessante Projekte, wobei einige andere "Ehemalige" und ich uns recht einig waren, dass das Niveau nicht viel höher lag als bei einem Landeswettbewerb in einem großen Bundesland (NRW, NDS, BW, BY). Aus unserer Sicht besonders interessant waren vier Projekte:

1. CNC-Fräse. Hier hat jemand eine neue Aufhängung entwickelt, die mit erheblich geringerem Fertigungsaufwand ebenfalls eine 5-Achs-Steuerung ermöglicht (3. Preis Technik)

2. 2D-Windkanal. Zum ersten Mal gab es einen Windkanal, der das zu prüfende Objekt aus zwei verschiedenen Richtungen (90° versetzt) variabel anströmt. Das lohnt sich jedoch nur für Windrotoren, da Flugzeuge vorherrschend von vorne angeströmt werden. (2. Preis Technik)

3. Einfacher Windkanal. Ein einfacher Rundlauf aus HT-Rohren mit Ventilator und einer Hebelaufhängung mit Federkraftmesser. Dieser Kanal erlaubt bereits einfache Widerstandsmessungen, und auch Auftrieb wäre mit einer kleinen Ergänzung leicht zu machen.

4. Schwebende Plattform. Dieses "UFO" ist eine ältere Idee (zumindest bilde ich mir ein das Teil schonmal gesehen zu haben). Es ist ein Trägerkreuz mit Außenring, dass an vier Rotoren "hängt" und in der Mitte Instrumente und die Steuerung trägt. Wie immer bei solchen Sachen scheiterte eine stabile Fluglage an der Regelung (Hallo Jürg und Stefan!). (4. Preis Technik)

Hier mein Aufruf an alle Jugendlichen aus diesem Forum, z.B., oder vielmehr ganz besonders Marxi und Dennis! Einige hochinteressante Aspekte des Raketenflugs, wie ja in letzter Zeit immer wieder hier angeklungen ist, harren noch der Erforschung! Flugstabilität und cw-Werte ("Was bringt der Boattail?") sind einige Sachen die man mit einem selbst gebauten Windkanal hervorragend testen kann. Oder, für die Bastler, aerodynamische Steuerung der Rakete, vielleicht sogar Entwicklung und Test eines Hybrid-Triebwerks. Oder oder oder...

Eine Teilnahme bei Jugend forscht ist eine wirklich schöne Erfahrung, und alleine die Arbeit bringt bereits Kontakte zu potentiellen späteren Arbeitgebern (Gruß ans DLR ;-), und auch im Lebenslauf siehts sicher nicht schlecht aus. Ich würde mich freuen, einen Nachwuchsforscher bei seiner Arbeit zu unterstützen, und da bin ich hier sicher nicht alleine (Sebastian, Hendrik, Neil, Jürg, Stefan?), ebenso gibt es auch Firmen und Institutionen die da gerne helfen. Das DLR allen voran, in der Stuttgarter Region definitiv der Daimler, und natürlich Universitäten und andere Hochschulen. Wer es also darauf schiebt, dass er keinen Betreuungslehrer für seine Arbeit findet, liegt schwer daneben. Auch an Materialkosten sollte es kaum scheitern.

Wer sich angesprochen fühlt kann mich gerne mit weiteren Fragen anmailen oder sie direkt hier stellen.

Oliver

Hi,

das ist ja schon fast unheimlich was der Oliver A. so alles von einem denkt und dann noch recht hat.
Gerne bin ich bereit einem Jugendlichen eine Wahnsinnige Idee in eine irrwitzige Realisierung zu verhelfen.
Nur her damit, wird schon eine Menge Spaß machen.

Gruß

Neil

Hallo Oliver !

Zunächst vielen Dank für die wörltliche "Benennung" (du traust´s mir also zu ?) !

In der Tat hab` ich schon seit längerem Interesse an *Jugend forscht* und lese immer wieder gerne, in wie weit solche Ideen Früchte tragen werden. ((wobei das ganze meinen Pa mehr als erfreuen würde.))

Nur hab`ich insofern noch keine für mich richtig interessante "Abteilung" gefunden, die mich zum Erforschen anspornt... wobei...

Ich hab`ja jetzt ein paar Tage Zeit, intensiv darüber nachzudenken.
(Ökumenischer Kirchentag in Berlin *hehe* )

Danke und Grüße,
Marxi

Zitat:

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...das ist ja schon fast unheimlich was der Oliver A. so alles von einem denkt und dann noch recht hat. ...

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Ich merk`s grad...

Hi Oliver !

Göttingen ist unter den Sieger dabei.
Laut GT haben zwei Schüler ( 19 ) aus den Felix - Klein -
Gymnasium den vierten Platz gemacht.

Ich hoffe das die deutsche Industrie solche Ideen, kräfig
unterstützen und sie nicht in den untersten Schubladen
verschwinden lassen.

Gruß aus der Stadt der Wissendschaften Hermann

Hi,

das allgemein Problem was ich hier sehe, ist das man ohne Titel oder so nicht weit kommt. Du kannst noch so gut sein in etwas aber du wirst nicht genommen, weil dir kein Mensch das nachgewiesen hat.
In USA ist das anders. Du sagst du kannst das und das. Dann gibt man dir die Möglichkeit es zu beweisen. Klappt es ist okay, wenn nicht dann eben nicht.

Ein weiteres Problem wird aber auch sein, das die Industrie in ganz anderen Dimensionen denkt als Schüler. Der Schüler mit seinem Tisch Windkanal wird einem Windkraftanlagenbauer nicht so recht beglücken können.

Gruß

Neil

Marxi, klar traue ich Dir das zu. Und in Berlin wäre ich auch gern dabei gewesen, aber das ist mir zu viel dies Wochenende.

Das FKG (da war ich ja auch) hat eine lange Geschichte bei Jugend forscht. Letztes Jahr hat die gleiche Gruppe wie dieses Jahr schon den 2. Platz bundesweit gemacht. Einen oder zwei Bundessieger hatten wir schon.

Oliver