Bertram Radelow
SP-Schnüffler
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(sorry, ich weiss nicht wohin mit dem Thread)
hoi zämme*,
ich sitze gerade an einer IQSY Thomahak von Aerotech. Der subsonische Druckpunkt ist dermassen weit hinten, nämlich knapp vor der Flossenvorderkante bei ca. 14,8% Rumpflänge von hinten (Herstellerangaben von Thiokol - nix Barrowman o.a.), dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Schwerpunkt nur 1-2 Kaliber davor war.
Immerhin ist das Originalteil kein Hohlkörper wie unsere Lieblinge, sondern etwa bis zum Nasenkonus voll mit nicht gerade leichter Chemie. Der Hersteller hat doch nicht etwa Blei <i>hinten</i> eingebaut??
Waren die originalen Höhenforschungsraketen dank ihrer Grösse und ihres Gewichts von Haus aus Seitenwind-unempfindlicher? Oder hat man windstille Tage abgewartet? Auf so einer Salzpfanne bzw. am Meer zieht es doch des öfteren recht kräftig.
Bertram
______________________________________ * Hallo zusammen
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Rainer
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Hallo Bertram, ich schätze mal, dass sich dieses Teilchen durch Drall von selbst stabilisiert. Vielleicht hilft da Anschleifen der Fins, um der Rakete einen Drall vorzugeben. Bei Gewehrgeschossen ist es nicht anders. Die haben auch keine Fins sondern gerade mal +- 2 Umdrehungen im Lauf bei einer Lauflänge von ca. 60 cm und einer Geschwindigkeit von um die 960 m/s und fliegen dann , na ja . Viele Grüße Rainer
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Neil
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Hi,
ich denke das man hier auch die ausgebrannte Rakete betrachten muß. Wenn die schon bis oben hin mit Chemie gefühlt ist, so wird sich der Schwerpunkt rapide verändern. Da ja die Rakete den größten Teil des Fluges leer fliegt, ist wohl das mit dem Kalieber für die leere Rakete ideal. Im vollen Zustand ist die dann überstabil, was aber nicht lange anhält. Jetzt kann man auf die Idee kommen und sagen, da die Rakete leer noch überstabiler wird. Wenn aber der größte Teil des Treibstoffes über dem Druckpunkt liegt, haben wir den umgekehrten Fall. Wegen dem Wind würde ich sagen, die ist erst Überstabil. Da kann man dann mit einem Windstillen Tag starten. Danach ist CP und CG so gelegt, das sie nicht in den Wind reindreht oder kaum. Das Teil so ja gerad hoch fliegen, und bs auf ein paar km glaube ich nicht das man einen Windstillen Tag erwischen kann. Zum Schluß bleibt noch die Frage ob die Rakete ÜBerschall erreicht. Es war ja nur die Frage nach dem subsonischen Druckpunkt. Vielleicht hierzu passend noch die Frage, ob die großen Raketen (Saturn-V, Ariane, Titan ...) alle nur durch aktives Steuern gerade hoch geflogen sind?
Gruß
Neil
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Bertram Radelow
SP-Schnüffler
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Hi Rainer, Neil
ähem, wie soll ich sagen, äh, ich meinte nicht, dass die Tomahak unstabil war und Drall benötigte, sondern im Gegenteil <b>so was von überstabil</b>, dass es mir komisch vorkommt. Mein Modell mit dem Dentamag in der Mitte hat zur Zeit über 5 Kaliber Stabilität - mit einem G35. Wenn ich einen leichten E nehme, dann steigt die Stabilität fast gegen 7. Wenn der Motor dann ausbrennt, erhöht sich der Stabilitätsfaktor natürlich noch weiter.
Meine Frage war aber, wie das wohl beim Original war (Hinweis: die Flossen waren nicht geschränkt). Ich kann mir nicht vorstellen, wie dort der Stabilitätsfaktor unter 4 lag, und nach dem Brennschluss will ich lieber gar nicht wissen (>10?)
Bertram
Und Neil: Eine leere Rakete mit 1 Kaliber ist im vollen Zustand nicht überstabil - <b>im Gegenteil</b>: Sofern der Treibstoff nennenswert wiegt, fliegt Dir das Teil beim Start in Locken um die Ohren (schon mal 'ne unstabile Rakete mit einem D7 gestartet?)
B.
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Bertram Radelow
SP-Schnüffler
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hi Neil,
kannst Du mir mal erklären, wieso die Stabilität sich während des Fluges in Abhängigkeit von <b>C<sub>P</sub></b> ändert? Was hat die Lage des Treibstoffs damit zu tun?
Kann es sein, dass Du meintest, die Stabilität verändert sich, wenn der grösste Teil des Treibstoffs vor dem <b>C<sub>G</sub></b> liegt?!? Dann hättest Du mit Deiner Stabilitätsverschlechterung nämlich recht. Allerdings habe ich so eine Rakete noch nie gesehen, und bei Modellraketen kann ich mir das ganz und gar nicht vorstellen.
Bertram
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Neil
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Hi,
genau das meinte ich. so wie ich den Satz mit den chemikalien gedeutet habe, ist die Rakete bis zum Rand mit Treibstoff gefühlt. also kann man davon ausgehen, das derSchwerpunkt des Treibstoffes in etwa auch in der Mitte der Röhre liegt. Dadrüber etwas Elektronik und Fallschirm und darunter die Düse und Flossen. Sollte so Schwerpunktsmässig hinkommen. Der CP liegt aber darunter weil ja die Flossen da sind. Brennt jetzt der Treibstoff ab, dann verschiebt sich der Schwerpunkt nach unten. aber auc nur dann wenn wir erhäblich mehr Treibstoff als Raketenmasse habe. Bei Modellraketen trifft das nicht zu, da hier der Treibstoff im Verhältnis zur Raketenmasse sehr gering ist. Ich habe mal für eine Heißdampfrakete den Schwerpunkt berechnet wie er beim "abrennen" wandert. Da kam heraus das er erst nachunten und dann wieder nach oben gewandert ist, da der Tank um den Schwerpunkt der Rakete gebaut war.
Gruß
Neil
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