Zitat:
Original geschrieben von Tom
... wobei die Trefferqoute beim Flugzeug wohl aufgrund der Abmessungen erheblich besser sein dürfte...
Tom
Hi,
Flugzeuge sind wesentlich gefaehrlicher:
Flugzeuge sind fuer horizontalen Flug gebaut. Wenn ein Flugzeug ausser Kontrolle geraet ist es nicht ungewoehnlich dass es noch ein gutes Stueck parallel zum Boden fliegt, auch im Bereich zwischen 0 und 2 Meter. Ein Absturz ist fast immer schraeg zum Boden.
Eben dies ist bei Raketen fast unmoeglich. Sie fallen bauartbedingt fast immer senkrecht (nur wenige Grad Abweichung) zum Boden. Raketen haben daher wesentlich geringere Chancen etwas zu treffen.
Flugzeuge haben kein Bergungssystem.
Raketen sind selbst bei Absturz ohne Fallschirm sehr oft langsam, da die aerodynamisch guenstige Form aufgebrochen ist (vor allem bei Mitteltrenner).
Die Masse ist bei Flugzeugen wesentlich hoeher.
Beispiel SMRT: Die meisten Raketen waren unter einem Kilo. Ueber die Haelfte sogar unter 500g.
Die Raketen ueber 2 Kg konnte man an zwei Haenden abzaehlen. Juerg's BBX, Daenen, Postrakete, BigAxe, Peter's Hellfire, Rolli's Saturn und N1 (ich habe hoffentlich keinen vergessen (WSW?)).
Ueber 10 Kg war keine.
Bei Modellflugtagen sind Modelle bis 20 Kg normal. Der Bereich zwischen 2 und 10 Kg ist absolut nicht klein.
Modelle unter 500g sind dagegen eher selten. Motorisierungen mit mehreren PS sind nicht selten.
Hubschrauber sind sogar noch gefaehrlicher (ich habe selbst einen Rotorkopfbruch bei Maximaldrehzahl mit Personenschaden miterlebt (Rotorblatt im Oberschenkel)).
Was meint ihr, was ein 4m Segler bei ordentlicher Speed anrichten kann (ohne Motor, ohne Propeller).
Meine Analyse:
Raketen sind vom Treibsatz her gefaehrlicher. Diese Gefahr ist jedoch durch das Einhalten von Mindestentfernungen beherschbar, ebenso wie die Gefahren durch SP und AP (Rauchverbot).
Waehrend des Fluges sind Raketen (wenn richtig berechnet, aber das sollte vom RSO vor dem Start sichergestellt werden) ungefaehrlicher. Man kann das noch verbessern, in dem man Mitteltrenner baut, redundante Bergungssysteme vorsieht und sorgfaeltig vorgeht. Die Basis dafuer ist schon von der Verwendung von potentiell sprengfaehigen Gemischen als Antrieb gegeben. Wer mit SP und AP umgeht weiss auch um den Energiegehalt dieser Stoffe.
Flugzeuge, speziell mit Turbinen und Helis sowie auch Grossegler sind auf Grund ihrer Betriebsbedingungen wie den physikalischen Eigenschaften gefaehrlicher.
Das Argument, dass sie gesteuert werden ist nicht stichhaltig. Die Fernsteuerungen sind nicht sicher. Es kommt immer wieder zu Ausfaellen und Stoehrungen. Moderne Anlagen vermindern dieses Risiko, schaffen aber u.U. neue. Ein Funkstoerung mit 'fail save' bei einem schnellen Modell kann es z.B. dazu bringen mit ueber 200km/h den naechsten Ort anzusteuern.
Es geht hier nicht darum Fugmodelle zu verteufeln, es geht um eine Abwaegung der Gefahren.
Bei Raketen sind diese konstruktiv bedingt und ebenso beherschbar. Ein ordentlicher RSO kann das Risiko wesentlich mindern.
Bei Flugmodellen liegt die Gefahr im Betrieb. Eine Funkstoerung, ein unvernuenftiger Flieger sind hier die Hauptgefahren.
Einer, der ein Modell ueber hunderte oder tausende von Stunden aufgebaut hat und mehere (bis zig) tausend Euro reingesteckt hat (z.B. 2 Turbinen) wird sicher sehr verantwortlich damit umgehen. Er hat es aber nicht in der Hand alle Gefahren auszuschliessen.
Wir Raketenfliegen koennen aber bis auf ein kleines Restrisiko die Gefahren durch die Konstruktion (KISS, Redundanz, Redundanz, Redundanz), das Startgelaende (Enfernungen) und Startverhalten (Zuschauer in lockeren Gruppen) ausschliessen.
Daher, Mitteltrenner bauen, die Regeln einhalten und schwere Verletzungen sind nahezu ausgeschlossen.
Gruss Johannes (der immer noch eine Curare 20 und einen Helimax im Keller hat).